Die bodenbürtigen Furoviren soil-borne wheat mosaic virus (SBWMV) und soil-borne cereal mosaic virus (SBCMV) richten erheblichen Schaden im Weizen und anderen Getreidearten an. Die Viren werden über den Protisten Polymyxa graminis übertragen und sind in den Dauersporen dieses Vektors enthalten. In den Dauersporen bleiben die Viren über Jahrzehnte infektiös. Daher besteht die einzige Möglichkeit, Ertragsverluste zu vermeiden, im Anbau resistenter Sorten. Im Weizen sind nur zwei Resistenzloci gegen Furoviren bekannt, also ist die Identifikation und genaue Charakterisierung der bekannten sowie die Suche nach zusätzlichen Resistenzen von höchster Priorität. Die Prognose für Klimaveränderungen in Deutschland, vor allem das vorhergesagte wärmere Klima und nassere Winter, deckt sich mit den optimalen Bedingungen für eine effiziente Infektion des Weizens durch Polymyxa graminis und bodenbürtige Viren, da die Entwicklung und Ausbreitung der Virusvektoren stark von der Bodenfeuchtigkeit und den Bodentemperaturen abhängt und die Infektion im Feld in den Herbst/Wintermonaten erfolgt. Das Ziel des Projektes ist daher die Entwicklung von virusresistenten Weizensorten unter Berücksichtigung des Einflusses von Klimaparametern auf die Aggressivität der Infektion. Dazu wird der Einfluss der Klimaveränderungen, Temperatur und Feuchtigkeit auf das Ausmaß und die Aggressivität der Infektion des Weizens mit Furoviren untersucht und die Stabilität der bekannten Resistenzen unter bestimmten Klimabedingungen evaluiert. Für die erleichterte Entwicklung resistenter Sorten soll das Resistenzgen Sbm1, welches Resistenz gegen SBCMV vermittelt, isoliert und kloniert, sowie eng-gekoppelte Marker für die zweite bekannte Resistenz gegen SBCMV, Sbm2, identifiziert werden. Schließlich sollen mit Hilfe genomweiter Assoziationsstudien mit Validierung in biparentalen Populationen neue Resistenzen gegen die Furoviren erschlossen werden. Mit dem Projekt werden Ressourcen und Strategien für eine effiziente, zukunftsorientierte und nachhaltige Weizenproduktion für die Nahrungsmittelherstellung entwickelt.

Projektpartner:

Julius Kühn-Institut, Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz (JKI), Quedlinburg
Julius Kühn-Institut, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik (JKI), Braunschweig

Deutsche Saatveredelung AG (DSV), Lippstadt
GenXpro GmbH, Frankfurt
KWS LOCHOW GmbH, Bergen
PZO Pflanzenzucht Oberlimpurg, Schwäbisch Hall
SAATEN-UNION BIOTEC GmbH, Leopoldshöhe
Saatzucht Josef Breun GmbH & Co. KG, Herzogenaurach,
RAGT2n, Silstedt
Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co. KG, Uffenheim